Plakataktion „Gemeinsam Hinschauen“

Plakataktion in Bussen zum Thema Früherkennung von Demenz.

In über 300 Bussen des ÖPNV Schleswig-Holstein und der Metropolregion Hamburg machten ab März 2020 Plakate oder animierte Monitorbilder auf das Thema Demenz im Anfangsstadium aufmerksam.

Diese entstanden im Rahmen eines Semester-Projekts im Fachbereich Art & Design der University of Applied Sciences Europe Hamburg. Acht Studierende im Alter zwischen 19 und 34 Jahren entwickelten die Plakatreihe unter Anleitung ihres Professors Jan Haux.

Hier die Siegerserie (Plakate in DIN A2):

Die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein als Initiatorin dieser Idee hatte es leicht, den Professor und seine Seminargruppe für das Projekt zu gewinnen.

Diese wurden vom Kompetenzzentrum Demenz in SH und dem Demenznetz Herzogtum Lauenburg im Entstehungsprozess begleitet.

Eine Grundlagenschulung, Elemente zur Selbsterfahrung bei der Bewältigung des Demenzparcours, die Besichtigung der Musterwohnung für Menschen mit Einschränkungen im Alltag sowie die Begegnung mit einem Mann, der mit ihnen offen über seine beginnende Demenz gesprochen hat, haben sie tief in das Thema eingeführt.

(zum Vergrößern bitte auf die Plakate klicken)

Hier die Siegerserie (animiert):

Hier die Siegerserie (Postkartenformat):

(zum Vergrößern bitte auf die Postkarten klicken)

Die umfassende Vorbereitung hat sich gelohnt. Alle Entwürfe waren stimmig in ihrem Ansatz, eine breite Öffentlichkeit zu ermutigen, sich mit dem Thema „Demenz“ auseinanderzusetzen. Dies würdigte die Alzheimer Gesellschaft, unterstützt durch die Techniker Krankenkasse, mit Geldpreisen für alle Beteiligten sowie Extraprämien für die drei besten Entwürfe. „Wir sind so begeistert, wie aufmerksam die Studentinnen und Studenten sich auf das Thema eingelassen haben. Wie durchdacht und gefühlvoll ihre Plakatentwürfe ausfielen. Diese werden nun hoffentlich im öffentlichen Verkehr als Plakate oder Bildschirmpräsentation, als Postkarte und auch auf unseren Facebook- und Instagramseiten die Blicke auf sich ziehen.“, bedankt sich Anne Brandt vom Kompetenzzentrum Demenz für die Zusammenarbeit. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Busunternehmen der VKP, die Firma Verkehrswerbung Lloyd Schiffmann (VHH) sowie die KVG und Autokraft in Zusammenarbeit mit Ströer, mit großer Offenheit auf unsere Kampagne reagiert haben. Wir haben viel Unterstützung erfahren.“, so Barbara Hergert vom Demenznetz Herzogtum Lauenburg.

Das Projekt „Gemeinsam Hinschauen“ richtet sich sowohl an Menschen, denen Veränderungen bei ihrem Gedächtnis, ihrer Orientierung oder bei der Bewältigung des Alltags auffallen als auch an deren Angehörige. Es soll Mut machen, sich Hilfe zu holen. Nicht jede Vergesslichkeit bedeutet Demenz. Vielmehr gibt es zahlreiche Ursachen dafür, die durch eine sorgfältige ärztliche Diagnose abgeklärt werden können. Behandelbare Erkrankungen und die Planung des weiteren Lebens sind gute Gründe, sich dem Thema zu stellen. Umso früher eine tatsächliche Demenzerkrankung erkannt, ärztlich behandelt und auch durch Beratung und Unterstützung begleitet wird, desto besser sind die Chancen für Betroffene und Angehörige, trotz der Erkrankung eine hohe Lebensqualität zu genießen. Eine ausgesprochene wichtige Rolle haben dabei die Beratungsstellen. Hier kann z.B. besprochen werden, welcher Anspruch gegenüber den Sozialversicherungen besteht, ob alle wichtigen Vorsorgemaßnahmen getroffen wurden und welche Angebote zur Unterstützung es im Wohnumfeld gibt.

Zeitgleich startete auch der neue „Demenzwegweiser-SH“ im Netz.
Unter www.demenzwegweiser-sh.de kann man sich dort über passende und wohnortnahe Angebote zu Gedächtnissprechstunden, Beratungsstellen und Entlastungsangeboten in Schleswig-Holstein informieren.