Demenzfreundliche Kommune
Wer sich dem Motto “demenzfreundliche Kommune” verschreibt arbeitet an der Verbesserung der Lebensbedingungen für Menschen mit und ohne Demenz und deren An- und Zugehörigen.
Das kann sehr unterschiedlich und bunt geschehen. Hauptpunkte sind die Ermöglichung von Teilhabe in der Gemeinschaft, Öffentlichkeitsarbeit und Entstigmatisierung, die Förderung von zivilgesellschaftlichem Engagement und Verantwortung der Kommune.
In verschiedenen Ansätzen schulen wir Verantwortliche vor Ort als Multiplikatoren.
Sie haben Ideen und Interesse, aber wir sind noch nicht auf Sie zugekommen?
Wenden Sie sich an uns!
Unsere Praxisbeispiele
Mobile Beratung
Das Beratungsmobil Demenz der Alzheimer Gesellschaft SH e.V. war in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein von Mai 2021 bis April 2023 in den Kreisen Dithmarschen, Herzogtum Lauenburg und Plön unterwegs.
Das Modellprojekt hatte zum Ziel, die Beratung in die ländlichen Räume an öffentliche Orte wie z.B. Marktplätze zu bringen.
Im Anschluss an die Beratungserfahrungen vor Ort durfte die Alzheimer Gesellschaft SH e.V. gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie:
– das erfolgreiche Projekt der mobilen Beratung aus Schleswig-Holstein bundesweit vorstellen
– eine Erhebung zu Beratungsangeboten zum Thema Demenz an öffentlichen Orten erstellen
– die Ergebnisse der Abfrage im Anschluss auswerten
Hier finden Sie die Evaluation (PDF), die in Zusammenarbeit mit dem KDA (Kuratorium Deutsche Altenhilfe) erstellt wurde.
Weitere Informationen zu unserem Beratungsmobil Demenz: www.demenzberatung-sh.de
Kommunale Town-Hall-Gespräche
„Menschen mit Demenz und deren Angehörigen in der Kommune eine Stimme geben“ – Das Town-Hall-Gespräch als Methode der aktiven Beteiligung von Angehörigen von Menschen mit Demenz mit Bürgern und Bürgerinnen und kommunalen Akteuren.
2/3 der Menschen mit Demenz werden zuhause von Angehörigen versorgt. Sie bilden hierbei das Bindeglied zwischen Menschen mit Demenz und der Kommune im Sinne von Teilhabe, Unterstützung und Entlastung. Die gesundheitliche, emotionale und soziale Situation von pflegenden Angehörigen geraten hierbei häufig aus dem Blick. Angesichts der sich zunehmend auflösenden Familienverbünde und einem gleichzeitigen Fehlen von professionell Pflegenden gerät die häusliche Situation von Menschen mit Demenz zunehmend unter Druck.
Basierend auf dem Prinzip der Daseinsvorsorge müssen Kommunen daher eine unterstützende Infrastruktur auf der Grundlage von Wertschätzung, Mitsprache und Mitentscheidung pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz aufbauen und entsprechende Projekte und konkrete Maßnahmen entwickeln und sich damit nicht nur „demenzsensibel“, sondern auch „angehörigensensibel“ ausrichten.
In diesem Kontext konnte das Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein in Kooperation mit dem Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg 2021 zwei sogenannte „Town-Hall-Gespräche“ (Bürgerdialoge) sowohl online als auch in Präsenz durchführen. In drei moderierten Gesprächsrunden schilderten die pflegenden Angehörigen sehr eindrücklich ihre Alltagsrealität bei der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz. Die kommunalen Akteure erhielten in der zweiten Runde die Möglichkeit, direkt darauf zu reagieren und ihrerseits ihre (Unterstützungs-)Angebot aufzuzeigen, um dann in einer gemeinsamen dritten Runde, konkrete Angebots- und Unterstützungsideen für die Kommune zu entwickeln.
Aufgrund der positiven Rückmeldungen und Erkenntnisse wird das Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein auf dieser Grundlage weitere „Town-Hall-Gespräche“ initiieren, mit dem Ziel, neue kommunale Netzwerke für Menschen mit Demenz und deren Angehörige aufzubauen und die Kommunen bei der Umsetzung zu begleiten.
Informationen:
Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein, Antje Holst (info@demenz-sh.de)
Praxisbeispiel Einzelhandel und Gastronomie
Auch mit Demenz ist ein selbständiges Leben meist noch längere Zeit möglich, wenn im Umfeld aufmerksam geschaut und lösungsorientiert gedacht wird. Wir schulen alle, die Menschen mit Demenz alltäglich begegnen. Sprechen Sie uns gern für Vorträge, Informationsveranstaltungen und (Demenz Partner) Schulungen an!
Außerdem haben wir im November 2017 folgendes kleines Heftchen entwickelt:
Demenzfreundlich in Schleswig-Holstein – Tipps für Einzelhandel & Gastronomie
Aktiv im Leben bleiben mit Demenz – das ist leider nicht selbstverständlich für Betroffene und Angehörige. Tipps, die der Einzelhandel und die Gastronomie beherzigen können, damit auch Menschen mit Demenz an diesen Orten sicher verweilen können.
Hilfen zum Aufbau von niedrigschwelligen Betreuungsangeboten
Wir stellen Ihnen in Abstimmung mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung in Schleswig-Holstein die geltenden Richtlinien zur Anerkennung und Förderung bereit. U.a. haben wir eine Handreichung zum Aufbau von niedrigschwelligen Betreuungsangeboten erarbeitet. Durch Bundes- und Ländergesetzgebung unterliegen die Bestimmungen immer mal wieder Änderungen. Manchmal muss man sich deshalb mit vorläufigen Informationen und Übergangslösungen begnügen. Das ist gar nicht so einfach, sich da zurecht zu finden. Gerne helfen wir Ihnen bei konkreten Fragen weiter.
Schauen Sie bitte für die aktuellen Informationen auf das Landesportal.
Checklisten und Broschüren
Checkliste Demenz – Diagnose und was dann (noch fehlende Inhalte)
Broschüre „Demenz mitten im Leben – Informationen für Betriebe und Berufstätige“
In Deutschland leben derzeit mehr als 100.000 Menschen mit Demenz, die jünger als 65 Jahre sind. Viele Betroffene sind noch berufstätig und stehen vor der Frage, wie die eigene Erwerbstätigkeit weiterhin gestaltet werden kann. Auch seitens der Arbeitgebenden erfordert diese spezielle Situation eine hohe Flexibilität sowie ein besonderes Verständnis für die betroffenen Menschen. Sowohl die Arbeitnehmenden mit einer Demenz als auch Betriebe stehen vor einer großen Herausforderung.
Informationen zum Thema Demenz, Möglichkeiten der Unterstützung, Tipps für den Umgang mit der Erkrankung im Berufs- und Privatleben als auch arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Aspekte sollen hier sowohl Arbeitnehmende als auch Arbeitgebende unterstützen. Für eine individuelle Beratung ist es jedoch ratsam, sich an Fachleute wie z.B. die Integrationsämter oder die regionalen Alzheimer Gesellschaften zu wenden. Dies kann und will unsere Handreichung nicht ersetzen.
Demenzfreundlich in Schleswig-Holstein – Tipps für Einzelhandel & Gastronomie
Aktiv im Leben bleiben mit Demenz – das ist leider nicht selbstverständlich für Betroffene und Angehörige. Tipps, die der Einzelhandel und die Gastronomie beherzigen können, damit auch Menschen mit Demenz an diesen Orten sicher verweilen können
Bundesweite Linkstipps:
Praxisbeispiele finden Sie z.B. unter https://www.aktion-demenz.de/
Gute Anregungen kommen ebenso aus Baden-Württemberg.